Um 1163 stand eine romanische Holzkapelle im Ort, die, wie die heutige Pfarrkirche, dem Hl. Mauritius (Patron des Klosters Niederaltaich), geweiht war.
Die heutige Kirche ist ein bedeutendes Werk der Spätgotik und erhebt sich mit ihrem mächtigen Westturm am heutigen Kirchenplatz. Ursprünglich war um die Kirche der Friedhof (Kirchhof). In der Reformationszeit wurde von den Reformierten ein zweiter Friedhof ausserhalb des Ortes angelegt. Nach der Reformationszeit wurde dann nur mehr der neue Friedhof benützt. Der alte Kirchhof wurde aufgelassen und der heutige Kirchenplatz mit dem Brunnen angelegt.
Äußeres:
Der Westturm (um 1300), ist der älteste Teil der ursprünglichen Wehrkirche, das Turmdach ist mit glasierten Ziegeln von 1581 gedeckt. An der äußeren südlichen Turmwand befindet sich die um 1395 errichtete "Antoniuskapelle". Das dreischiffige Langhaus entstand im 15. Jahrhundert und ist durch die hohen Spitzbogenfenster und Strebepfeiler gegliedert. Das letzte und größere Chorjoch und der um 20 Grad nach Norden geknickte Chor entstanden im frühen 16. Jahrhundert. Dass der Kirchenbau diesen ungewöhnlichen Chorknick erhielt, ist vermutlich auf die Beschaffenheit des Untergrundes zurückzuführen, der ein gerades Fundament nicht erlaubte.
Inneres:
Der Innenraum ist mit drei Schiffen und vier Jochen aufgebaut. Das vierte Joch vor dem Triumpfbogen ist breiter und bildet den Übergang zum geknickten Chor. Sehr reizvoll sind die Gewölbe der Kirche mit mehreren unterschiedlichen Formen von Kreuzrippen und Netzrippen.
Vieles der ursprünglichen, gotischen Inneneinrichtung ging verloren, obwohl noch immer sehr hochwertige Reste vorhanden sind. In der Barockzeit wurde die Spitzer Pfarrkirche völlig umgestaltet, die barocken Altäre und die Kanzel fügen sich jedoch harmonisch in die gotischen Gemäuer ein.
Hochaltar: 1724 geweiht, stammt aus dem Kloster Niederaltaich, am Altarbild ist das Martyrium des Hl. Mauritius (von M.J. Schmidt 1799) zu sehen.
Seitenaltäre an den beiden vorderen Langhauspfeilern: Sebastiansaltar (links) und Katharinenalter (rechts)
Seitenaltäre am Ende der beiden Seitenschiffe: Marienaltar (links), Nikolausaltar (rechts)
Kanzel: stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, Putten mit Evangelistensymbolen, Figur des Hl. Mauritius am Kanzeldach
Brüstung der gotischen Orgelempore: Christus und die zwölf Apostel von 1380 in der originalen gotischen Farbgebung
Antoniuskapelle: großes Kruzifix (Werk der Donauschule um 1510) und die beiden Figuren Maria und Johannes (17. Jahrhundert)